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Frauen-Nati muss um Ligaverbleib zittern

Das "Wunder von Sotschi" mit dem Sieg im Bronzespiel gegen Schweden hat sich nicht wiederholt: Die Schweizerinnen blieben trotz beherztem Spiel gegen den Gruppenfavoriten auf der Verliererstrasse (1:2 n.P.) und müssen damit als Gruppendritter in die Abstiegs-Playoffs gegen Japan.

Die Enttäuschung bei den Schweizerinnen war gross: Anstatt im Viertelfinal gegen Finnland oder Russland zu spielen und das Olympia-Ticket als praktisch gesichert zu wissen, müssen die Schweizerinnen in den Abstiegsplayoffs gegen Japan spielen. Und diese Partien sind - trotz dem Vorrunden-Sieg - alles andere als ein Selbstläufer, denn die Asiatinnen haben sowohl gegen Schweden (0:2) als auch gegen Tschechien (2:3 n.P.) überzeugt. Die Schweizerinnen haben im bisherigen Turnierverlauf alles andere als versagt, doch die Hypothek der Niederlage gegen Tschechien - trotz klarer Überlegenheit - war in der Endabrechnung zu hoch.

Nationaltrainerin Daniela Diaz: "Wir haben den Sieg bis zur letzten Sekunde auf dem Stock gehabt. Die Mannschaft hat mit viel Herz gekämpft. Darum ist diese Niederlage sehr bitter." Sie sprach auch die vielen Strafen an, das sei auf WM-Niveau schlicht zu viel, kommentierte sie und fügte bei: "Das war für den Fluss in unserem Spiel alles andere als hilfreich."

Verdiente Führung nach fünf Minuten

Die Schweizerinnen begannen das "Sotschi-Revival-Spiel" überlegen und gingen durch Evelina Raselli in der 5. Minute in Führung. Trotz Chancenplus blieb es bei der Ein-Tore-Führung. Eine Strafenflut – darunter zwei Bankstrafen wegen unkorrektem Spielerwechsel - brachten die Schwedinnen zwei Sekunden vor Ablauf der 6. Strafe (!) in Überzahl zum Ausgleich. Zuvor hatte die Schweizer Torfrau Florence Schelling, die erneut eine Klasseleistung zeigte, allein im zweiten Drittel 18 Schüsse abgewehrt und die Schweizerinnen hatten 9 Minuten und 3 Sekunden in Unterzahl überstanden. Trotz weiteren guten Möglichkeiten blieb das für die Viertelfinal-Qualifikation benötigte Siegtor den Schweizerinnen in der regulären Spielzeit verwehrt.

Das erste von drei möglichen Abstiegsduellen gegen Japan findet heute Freitagabend um 22 Uhr Schweizer Zeit statt. Im Februar 2017 wird sich dem Schweizer Team an einem von zwei Qualifikationsturnieren die Möglichkeit bieten, sich als Gruppensieger für die Olympischen Spiele 2018 in Pyeongchang zu qualifizieren. Zu den möglichen Gegnern zählen unter anderem Japan, Deutschland, Norwegen, Dänemark oder andere Nationen, die sich einer Vor-Qualifikation stellen müssen.

Schweden - Schweiz 2:1 n.P. (0:1, 1:0, 0:0, 0:0, 1:0)
Mc Arthur Center, Kamloops – SR. Bordeleau/Nakayama, Pagon/Stratton

Tore: 5. Raselli (Staenz) 0:1. 40. Johansson (Bankstrafe Schweiz) 1:1. 65. Borgqvist 2:1.

Strafen: Schweden 3 x 2 Minuten, Schweiz 8 x 2 Minuten.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo; Laura Benz, Zollinger; Staiger, Forster, Sigrist,; Stalder, Hüni, Müller; Staenz, Raselli, Isabel Waidacher; Rüegg, Stiefel, Monika Waidacher; Nina Waidacher, Allemann, Eggimann; Schranz.

Bemerkungen: Schweiz ohne Anthamatten (Ersatz) und Brändli (überzählig). 23. Lattenschuss Stalder. - Schussverhältnis: 39:22 für Schweden. - Penaltyschiessen: Zollinger, Stalder, Hüni und Olsson vergeben, Borgqvist trifft. - Best Player Schweiz: Florence Schelling.