U20-WM: Wildes Spiel - Russland besser

Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Der Gastgeber ging bereits nach 5 Minuten in Führung. Dabei übertölpelte Sebastian Aho den russischen Schlussmann zur 1:0 Führung. Zwei Minuten später musste Keskitalo auf die Strafbank. Russland zo ein gutes Paowerplay auf und glich in der 7. Minute durch Kaprizov aus. Russland versuchte nun das Spiel in die Hände zu nehmen, scheiterte aber weil sie einen Wechselfehler machten. Finnland konnte diesen indes nicht ausnützen.

Das Spiel entwickelte sich nach und nach zu einem offensiven Spektakel. Beide Teams hatten noch vor der ersten Pause Möglichkeiten in Führung zu gehen. Russland scheiterte aber immer wieder an Veini Vehvilainen, welche im finnischen Tor stand. Die Löwen konnten dann durch den aktuell wohl besten Spieler im Finnischen Kader, Patrik Lainen, vor der Pause das 2:1 erzielen.

Spektakel vom Feinsten

Das nun folgende Drittel bot erneut ein reines Spektakel. Nur eines der folgenden 5 Tore wurde bei gleichbestand der Kräfte erzielt. Zuerst konnte Finnland im Powerplay durch Aleksi Saarela auf 3:1 erhöhen. Danach stand die russische Mannschaft zusammen und drehte das Spiel. Finnland kam zu zwei Powerplay Möglichkeiten, musste aber in der zweiten Überzahl einen Shorthander zum 3:2 hinnehmen. Andrei Svetlakov erwischte den finnischen Schlussmann mit einem schönen Schuss. Dabei sah die Verteidigung der Finnen nicht gut aus.

Vier Minuten später glich Russland im Powerplay aus. Die Finnen waren unkonzentriert und liessen sich erwischen. Das Momentum wechselte. Und von nun an war Russland die bessere und aktivere Mannschaft und nutzte dies aus. Eine Strafe gegen Laine nutzten die Russen zum 4:3 aus. Finnland konnte nicht mehr reagieren und versuchte, einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Polunin hatte etwas dagegen und erhöhte in der 37. Minute auf 5:3. 

Finnlands grandiose Reaktion

Wie würden der Gastgeber auf diesen Rückstand reagieren, fragten sich die Zuschauer in der Hartwall Arena. Könnten die jungen Finnen wieder den Weg ins Spiel zurückfinden? Wie tief musste Jukko Jalonen in die Trickkiste greifen? Das wird sein Geheimnis bleiben. Denn Finnland kam stark zurück. Nur 78 Sekunden nach Wiederbeginn des Spieles verkürzten die Finnen mit einem umstrittenen Tor auf 5:4. Das Spiel nahm an Dramatik wieder auf.

Dazu kam, dass beide Teams auch physisch weiter zulegten. Der Höhepunkt dabei war ein Faustkampf zwischen Svetlakov und Laine. Beide mussten dafür auf die Strafbank. In den letzen fünf Minuten wogte das Spiel wieder hin und her. Am Ende konnte Russland dank Fazleyev das sechste Tor schiessen. Finnland versuchte noch mal alles, nahm ein Time-Out und ersetzte den Schlussmann durch einen sechsten Feldspieler. Sie schafften aber den Ausgleich nicht mehr.

Russland - Finnland 6:4 (1:2,4:1, 1:1)
Hartwall Arena, Helsiniki - Zuschauer: - Schiedsrichter:  Iverson, Pitoscia; Oliver, Pihlblad - Tore:  4:13 Aho (Puljujarvi, Laine) 0:1; 6:10 Kaprizov (Provorov, Lazarav; Ausschluss Keskitalo) 1:1; 18:53 Laine (Puljujarvi, Keskitalo) 1:2; 20:53 Saarela (Puljujarvi, Laine) 1:3; 28:48 Svetlakov (Korshkov, Voronkov; Ausschluss Kamenev!) 2:3; 32:29 Karskovski (Korshkov, Zhludikov; Ausschluss Kapanen) 3:3; 35:28 Kamenev (Kaprizov, Lazarev; Ausschluss Laine) 4:3; 36:05 Polunin (Karshkov) 5:3; 41:18 Saarela (Nattinen) 5:4; 53:48 Fazleyjev (Provorov, Lauta) 6:4.

Strafen: je 6x 2'

Schüsse: 25:32 (8:12, 11:13, 6:7)

Russland: Gregoriev (Samsonav); Rykov, Zhuldikov; Boikov, Provorov; Sergeyev, Sharipzyanov; Mikulovich, Voronkov; Kraskov, Polunin, Korshkov; Svechnikov, Korshkov; Svechnikov, Lazarev, Kamenev; Svetlakov, Kaprizov, Kuzmenko; Fazleyev, Lauta, Dergachyov.

Finnland: Vehvilainen (Kahkonen); Keskitalo, Saarijarvi; Juolevi, Tuulola; Niku, Mikkola; Sopanen; Hintz, Rantanen, Kapanen; Puljuarvi, Aho, Laine; Saarela, Repo, Nattinen; Bjorkqvist, Siikonen, Kalapadas; Lammikko.

Bemerkungen: Finnland ab 58:32 ohne Torhüter; Time-Out Finnland 58:45.