60 Mio. Menschen durch Tweets über Ebola vorab gewarnt

(Bildquelle: infoticker)

Über 42'000 Nachrichten analysiert. Unterstützung für Frühwarnsysteme.

Drei Tage vor der offiziellen Bestätigung des Ebola-Ausbruchs in Westafrika, waren weltweit bereits über 60 Mio. Menschen über Twitter informiert. Die Columbia University School of Nursing hat Tweets zu Ebola analysiert, die binnen einer Woche am Beginn des Ausbruchs zwischen 24. Juli und 1. August 2014 verschickt wurden. In dieser Zeit meldete Nigeria die ersten Fälle, Sierra Leone erklärte den nationalen Notstand und beim ersten Amerikaner wurde die Krankheit diagnostiziert.

Ausbreitung und Prävention

Vor den amtlichen Veröffentlichungen durch die Behörden, die Weltgesundheitsorganisation und die Centers for Disease Control and Prevention verbreitete sich die Neuigkeit über Twitter. In den drei Tagen vor der offiziellen Bekanntgabe der ersten bestätigten Fälle durch das Gesundheitsministerium in Nigeria hatten die User bereits rund 1'500 Tweets verschickt. Zu den ersten Tweets in Nigeria gehörten Nachrichten wie " # EbolaVirus 1st case discovered Lagos, pls spread the word" und "Guys, # EbolaVirus is in Lagos. Be informed. Be careful".

Die US-amerikanischen Wissenschaftler analysierten für über 42'000 Tweets. Bei 16'500 Tweets handelte es sich um originale Nachrichten, mehr als 25'500 waren Weiterleitungen. Innerhalb dieser Woche kam es zur 63-fachen Verbreitung auf über vier Milliarden Nachrichten. Die Experten sahen sich das Timing, die Verbreitung und den Inhalt der Tweets an. Die häufigsten Themen waren Risikofaktoren, Infors zur Prävention, die Entwicklung der Krankheit, die Ausbreitung und die betroffenen Gebiete sowie Mitgefühl für die betroffenen Länder.

Zeitnahe Information wichtig

Die Anzahl der Twitter-Nutzer in afrikanischen Ländern wie Nigeria hat laut einem Bericht von "Medical News Today" exponentiell zugenommen. Laut den im "American Journal of Infection Control" veröffentlichten Studienergebnissen spielte Twitter eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung wichtiger Informationen. "Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen, wie Twitter zur Unterstützung von Frühwarnsystemen vor allem unter nicht optimalen Bedingungen eingesetzt werden kann", heisst es vonseiten der Wissenschaftler.

Weltweit gibt es gegenwärtig mehr als 645 Mio. registrierte Twitter-User, die pro Tag mehr als 58 Mio. Tweets verschicken. Zeitnahe Informationen spielen bei der Überwachung eines Krankheitsausbruchs eine entscheidende Rolle und sind auch für die Eindämmung der Ausbreitung von grosser Bedeutung. Forscher sehen heute Social Media immer mehr als wertvolle Informationsquelle an, die bei entsprechender Auswertung helfen kann, Entwicklungen einer Epidemie nachzuvollziehen und andere wichtige Daten zu sammeln.

Quelle: Pressetext