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Alles Pittsburgh oder was?

(Bildquelle: eishockeyticker)

Die neue NHL-Saison beginnt im Oktober und zum ersten Mal seit den Detroit Red Wings 1998 wird ein Meisterschaftsverteidiger die Saison eröffnen. Die Pittsburgh Penguins konnten trotz aller Verletzungsprobleme in den Playoffs ihren Triumph von 2016 wiederholen und gehen abermals als Favorit in die...

Während die Teams aus dem Westen einige Jahre lang in Form von Chicago und Los Angeles dominierten, ist mittlerweile ein klarer Trend in Richtung Eastern Conference zu erkennen. Nicht umsonst gewannen die Penguins gerade zweimal in Folge den Stanley Cup. Entsprechend überrascht es wenig, dass Pittsburgh auch für die Saison 2017/18 bei Mr Green der Hauptanwärter auf einen "Three-peat" ist. Mit einer Quote von 8,50 (Stand 16. August) liegt man klar vor der Nordamerika-weiten Konkurrenz. Insbesondere die Metropolitan Division, die auch den Titelverteidiger beinhaltet, ist mit Top-Teams gespickt.

Nicht nur die stets als Favoriten gehandelten und anschliessend in Runde zwei stolpernden Washington Capitals greifen mit ihrem Star-Stürmer Alex Ovechkin erneut an. Selbst eine Mannschaft wie die Columbus Blue Jackets überraschte im abgelaufenen Jahr viele, auch wenn es in den Playoffs nicht zu viel reichte. Der nicht immer unumstrittene Coach John Tortarella hat ein Team geformt, das bedingungslos für seinen Plan spielt, unterstützt von den immer soliden Leistungen des russischen Goalies Sergey Bobrovsky.

Die Carolina Hurricanes befinden sich mit einer jungen Mannschaft ebenso im Aufwärtstrend wie die Philadelphia Flyers, die insbesondere defensiv extrem vielversprechende Talente aufweisen können. Da auch Islanders, Rangers und Devils mit Nummer eins Pick Nico Hischier einen Schritt nach vorne machen möchten, wird es wohl in keiner einzigen Division so eng wie hier.

Talfahrt der Red Wings

Der letzte zweimalige Meister aus Detroit befindet sich hingegen in der Abwärtsspirale. Es würde überraschen, wenn man sich für die Playoffs qualifizieren sollte. Das Gleiche gilt für die Buffalo Sabres, die ihren Mannschaftsumbau einfach nicht fertig bekommen zu scheinen. Die Tampa Bay Lightning und Toronto Maple Leafs sind mit ihren hochtalentierten Mannschaften die Favoriten in der Atlantic Division, während Montreal, Ottawa, Boston und Florida um Rang drei kämpfen.

Nicht zu unterschätzende West-Teams

Bild: The Hockey Writers via Twitter

Bei aller Power, die hinter der Eastern Conference steckt, dürfen einige Teams im Westen trotzdem nicht ausser Acht gelassen werden. Zu ihnen gehören vor allem die Anaheim Ducks, die stets tief in die Playoffs vordringen, aber meist doch noch von einem starken Widersacher gestoppt werden - zuletzt den Nashville Predators. Schaffen sie es diesmal einen Schritt weiter? Das Spielermaterial dafür ist allemal vorhanden.

In ihrer eigenen Pacific Division spielt die voraussichtlich dominante Mannschaft der kommenden Jahre: die Edmonton Oilers. Im letzten Jahr von Conor McDavids Entry-Level-Vertrag, und zusammen mit dem kongenialen deutschen Partner Leon Draisaitl, soll es in näherer Zukunft für einen Stanley Cup reichen. Die Quoten dafür stehen sogar schon 2018 nicht so schlecht, sondern liegen bei 12.50 (Stand 16. August) und damit am vierthöchsten in der Liga. Die individuelle Klasse von McDavid lässt dies möglich erscheinen.

Fragezeichen in der Central Division

Schliesslich bieten sich in der Central Division viele Fragezeichen. Kann sich Chicago noch einmal aufraffen oder haben die Riesen-Verträge der Stars nach den Titeln die Wettbewerbsfähigkeit endgültig zu stark geschwächt? Wie steht es um die Dallas Stars, die sich im Sommer vor allem mit den Diensten von Ben Bishop verstärkten?

Können die stabilen Minnesota Wild auch in den Playoffs endlich ihr volles Potential ausschöpfen? Vielleicht gar die St. Louis Blues oder abermals die von einer starken Defensive geprägten Nashville Predators? Selten war eine Meisterschaft vor dem Start so unklar wie heute. Fast die halbe Liga rechnet sich Chancen aus, wenn alles glatt läuft und man von Verletzungen verschont bleibt.

Artikelfoto: chris via Twitter