Eishockeyclubs Schweiz

Frauen-Nati steht im WM-Viertelfinale

(Bildquelle: eishockeyticker)

Ein weiteres Highlight wurde heute in die reichgefüllte Geschichte des Schweizer Frauennationalteams geschrieben. Mit einem 3:0-Sieg entledigten sich die Eisgenossinnen der Abstiegssorgen und stehen zum vierten Mal in Serie an der Top Division-WM im Viertelfinale.

Für das Team von Gian-Marco Crameri gab es heute nur ein Ziel: Sieg nach 60 Minuten. Der Gegner: Japan. Ein hartes Los, hat doch Japan bisher an der WM überrascht und beide Spiele gewonnen.

Und Japan kam seinem Ruf der unbequemen, aufsässigen, auf die Fehler der Gegner wartenden Frauschaft nach und stellte die Schweizerinnen vor eine echte Bewährungsprobe. Doch die Eisgenossinnen waren gut vorbereitet, wussten wo die Limiten des Risikos sind. Und Japan hatte Mühe, die ihnen ureigensten Vorteile in Zählbares umzumünzen.

Das erlösende 1:0

Cash out gab es im ersten Drittel nur für die Schweizerinnen. In der 14. Minute passte Anja Stiefel an der eigenen blauen Linie von der Bande zur Mitte wo Céline Abgottspon den Stock von Alina Müller fand. Diese hatte für einmal keine Gegnerinnen um sich und zog in Richtung Tor Japans. Als sie (wie erwartet) im Slot auflief packte sie kurzerhand den Zauberstab aus und zirkelte den Puck über die Schulter der japanischen Torhüterin zum 1:0 ins Netz.

Trotz mehr Powerplay und Druck jubelten die Japanerinnen auch im Mitteldrittel nicht. Zu gut waren Florence Schelling und ihre Vorderleute. Und als eine Strafe gegen Lara Stalder abgelaufen war wurde diese von Anja Stiefel lanciert. Stiefel holte den ganzen Rückstand bis zum Tor auf und war frei, den Querpass Stalders über die Linie zu drücken. 2:0!

Staenz mit der endgültigen Entscheidung

Japan hielt die Pace hoch, wusste, dass ein Tor die Hoffnung auf das nötige Unentschieden beleben würde. Und sie versuchten alles, prallten aber an der weissen Wand ab.

So zerrannen die Minuten und schliesslich war Japan gezwungen es ohne Torhüterin zu versuchen. Phoebe Staenz schloss den Winkel einer japanischen Verteidigerin, übernahm den Prellpuck gleich selber und haute die Scheibe aus der eigenen Platzhälfte zum erlösenden 3:0 ins verwaiste Gehäuse.

Ein Spiel wie ein Ritt auf der Kanonenkugel, ein Match für die Geschichtsbücher. Die Schweizerinnen zeigten einen unbändigen Willen, sich die drei Punkte zu holen, warfen sich in Schüsse, spielten mit wenig bis keinem Risiko, ackerten und gewannen am Ende die Qualifikation für die morgen stattfindenden Viertelfinals.

Gegen wen, das entscheidet sich im Abendspiel zwischen Schweden und Deutschland. Bei einem Sieg Schwedens wird es Finnland sein, bei einem Sieg Deutschlands Russland.

Schweiz – Japan 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
Malmö / Rosengards Ishall – 200 Zuschauer - SR. Hertrich, Timglas (Angerer, Connolly)

Tore: 14. Müller (Abgottspon, Stiefel) 1:0. 31. Stiefel (Stalder) 2:0. 60. (59:15) Staenz 3:0 (ins leere Tor).

Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Japan.

Schweiz: Schelling; Thalmann, Julia Marty; Abgottspon, Altmann; Sigrist, Laura Benz; Staiger, Zollinger; Nina Waidacher, Stefanie Marty, Monika Waidacher; Stiefel, Raselli, Alina Müller; Trachsel, Stalder, Staenz; Rüegg, Forster, Eggimann.

Bemerkungen: Schweiz ohne Alder (Ersatz) und Heim (überzählig).