Handball-Nati ohne acht Stammspieler

(Bildquelle: infoticker)

Für den ersten Lehrgang der Saison hat Nationaltrainer Rolf Brack ein Kader mit18 Spielern aufgeboten. Ihm fehlt in Altdorf und Tunesien eine halbe Mannschaft.

Die Schweizer Nationalmannschaft bestreitet vom 1. bis 8. November den ersten Lehrgang der neuen Saison. Zunächst mit drei Trainingstagen in Altdorf, anschliessend vom 5. bis 7. November an einem Vierländerturnier in Tunesien (mit Algerien und dem Iran als weitere Gegner). Nationaltrainer Rolf Brack, der auf eine halbe Mannschaft verzichten muss, hat ein 18-Mann-Kader aufgeboten.

Die Personalsituation rund um die Nationalmannschaft bleibt weiter keine einfache: Rolf Brack sieht sich für den Herbst-Lehrgang, der ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die WM-Qualifikations-Spiele vom kommenden Januar steht, erneut mit zahlreichen Abwesenden konfrontiert: Michal Svajlen und Daniel Fellmann haben sich noch nicht vollständig von ihren Verletzungen erholt, der langzeitverletzte Valentin Striffeler steht noch eine Weile nicht zur Verfügung. Andy Schmid und Manuel Liniger erhalten aufgrund der zurzeit hohen Belastung im Verein mit Meisterschaft und Champions League und entsprechend grosser Ermüdung eine dringend benötigte Pause. Und mit David Graubner ist ein zentraler Akteur vor zwei Wochen aus beruflichen Gründen zurückgetreten.

Die Liste der Abwesenden ist aber noch wesentlich länger: Fabio Baviera musste seine Teilnahme am Lehrgang aufgrund von Prüfungen im Rahmen seines Studiums absagen. Luka Maros, der unter Kniebeschwerden leidet, wird sich während der Nationalmannschafts-Pause einer Behandlung unterziehen. Luca Mühlemann zog sich in der vergangenen Woche eine Verletzung an der Achillessehne zu - und mit Reto Friedli steht ein möglicher Ersatz ebenfalls verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Kommt hinzu, dass hinter den Einsätzen, bzw. der Form der angeschlagenen Roman Sidorowicz, Luca Spengler und Jonas Dähler ebenfalls noch ein Fragezeichen steht.

Junge Schweizer Equipe

Der Nationaltrainer hat darum notgedrungen eine junge, international eher unerfahrene Mannschaft aufgeboten. Routiniertester Akteur im Kader ist Torhüter Aurel Bringolf (46 Länderspiele). Mit Lucas Meister (Kadetten Schaffhausen), Cédrie Tynowski (Pfadi Winterthur) und Björn Fröhlich (GC Amicitia Zürich) stehen drei Debütanten im Aufgebot; mit Benjamin Geisser (TSV St. Otmar St. Gallen) und Thomas Hofstetter (HC Kriens-Luzern) kehren ausserdem zwei Spieler nach längeren Unterbrüchen in die Nationalmannschaft zurück.

"Jammern hilft nichts. Wir müssen die Situation annehmen, wie sie ist. Und wir wollen mit den Tugenden der Universiade, also der richtigen Mentalität und grossem Teamgeist, die Defizite kompensieren", sagt Rolf Brack. Im südkoreanischen Gwangju hatten die Schweizer im Juli an der Universiade überraschend die Bronzemedaille gewonnen - zahlreiche Leistungsträger von jenem Turnier sollen auch nun wieder die Verantwortung übernehmen.

Am Vierländerturnier in Tunesien ebenfalls nicht dabei sein wird Assistenztrainer Petr Hrachovec, der an jenem Wochenende einen Lehrgang der Ausbildung zum EHF-Mastercoach absolviert. Für die drei vorbereitenden Trainingstage in Altdorf kann Rolf Brack aber wie gewohnt auf seinen Assistenten Petr Hrachovec zählen. Ausserdem steht mit Hans Wipf in Altdorf erstmals der neue Teambetreuer der Nationalmannschaft im Einsatz.

Das Schweizer Aufgebot:

Aurel Bringolf (Pfadi Winterthur, 46 Länderspiele/2 Tore)
Jonas Dähler (Wacker Thun, 39/70)
Björn Fröhlich (GC Amicitia Zürich, 0/0)
Stefan Freivogel (Pfadi Winterthur, 27/6)
Benjamin Geisser (TSV St. Otmar St. Gallen, 5/6)
Thomas Hofstetter (HC Kriens-Luzern, 37/51)
Kevin Jud (Pfadi Winterthur, 10/9)
Dimitrij Küttel (Kadetten Schaffhausen, 7/6)
Marvin Lier (Pfadi Winterthur, 13/23)
Luca Linder (Wacker Thun, 15/15)
Lucas Meister (Kadetten Schaffhausen, 0/0)
Andreas Portmann (HC Kriens-Luzern, 16/0)
Nikola Portner (Kadetten Schaffhausen, 43/1)
Nicolas Raemy (Wacker Thun, 36/118)
Roman Sidorowicz (Pfadi Winterthur, 18/43)
Luca Spengler (HC Kriens-Luzern, 17/21)
Cédrie Tynowski (Pfadi Winterthur, 0/0)
Lukas von Deschwanden (Wacker Thun, 27/86)

Abwesend: Schmid, Liniger (beide Erholungspause), Fellmann, Svajlen (beide rekonvaleszent), Striffeler, Mühlemann (beide verletzt), Maros (angeschlagen) und Baviera (Studium).

Vierländerturnier in Tunis

Donnerstag, 5. November
16.00 Uhr: Schweiz - Algerien
18.00 Uhr: Tunesien - Iran

Freitag, 6. November
16.00 Uhr: Iran - Schweiz
18.00 Uhr: Tunesien - Algerien

Samstag, 7. November
16.00 Uhr: Algerien - Iran
18.00 Uhr: Tunesien - Schweiz