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Lausanne HC: Vom Aschenputtel zum Titelaspiranten

Jahr Eins nach Heinz Ehlers und ich kann nur Lob verteilen. Lob, dass ee Dan Ratushny gelungen ist, einen Kader mit durchschnittlichen Spielern zu einer homogenen Einheit zu formen und lange über deren Verhältnisse zu spielen. Dass am Ende der Saft ausgegangen ist, ist ärgerlich, zeigt aber auf, wo...

Das Saisonziel und die Erwartungen

Lausanne brach über die Liga herein, wie das Fegefeuer. Wochenlang lagen die Waadtländer an der Spitze, als verhöhnten sie ihre Gegner. "Schaut her, wir wissen, wie wir spielen wollen und werden." Die Liga schaute zu, wusste nicht, wie man dieses Lausanne schlagen könnte. Dann, ab Mitte Dezember begann der Löwe aus der Waadt zu schwächeln, verlor an Geschwindigkeit und scheiterte am Ende diskussionslos am HC Davos in den Play-Offs. Mit dem vierten Platz in der Qualifikationsrunde und ihrem Auftreten zu Hause in der Maley hat der Lausanne HC die Erwartungen übertroffen.

Arbeit des Sportchefs im letzten Sommer und seine Aufgaben für diesen Sommer

Jan Alston kann für seine Arbeit im letzten Sommer nur gelobt werden. Der Kanadier verstand es, mit Dan Ratushny einen Trainer zu verpflichten, der die defensiven Fesseln in Lausanne ablegen und die Mannschaft zu einer geschlossenen Einheit formen konnte. Selten habe ich eine solche Verwandlung im Schweizer Eishockey gesehen wie dies bei Lausanne der Fall war. Jedes einzelne Teilchen griff und die Spieler dankten den beiden mit einem urchigen, gradlinigen und intensiven Spiel. Für den Gast war es nicht einfach in der Maley zu reüssieren. Für den kommenden Sommer wird Alston wohl auf den einen oder anderen Spieler verzichten und die beiden hinteren Linien noch weiter verstärken wollen. Dies wird, zusammen mit dem zur Verfügung gestellten Geld, sicher gelingen. Es wird spannend sein, zu beobachten, welchen Spielertyp Alston suchen wird. Sicher ist, dass auf der Torhüterposition ein Wechsel anstehen wird. Doch es ist nicht Huet der gehen wird. Pascal Caminada wird den Klub verlassen. Ob der neue Backup-Torhüter Sandro Zurkirchen heissen wird, ist noch offen.

U22 – Spieler im Fanionteam

Johnny Kneubuehler hatte mit -10 die zweit schlechteste Plus/Minus Bilanz des Teams. Dennoch war er für mich ein Spieler, welcher sich steigern kann und wird. Der Stürmer zeigte hin und wieder, zu was er fähig ist. Kneubuehler konnte sich unter Ratushny weiterentwickeln und wird in der kommenden Saison noch den einen oder anderen Schritt nach vorne machen. Für mich war er einer der Entdeckungen im Team der Löwen.

Der Ausländer Check

Jonas Junland war der erwartete Verteidigungsminister in Lausanne. Der Finne spielte wie eine Bank, setze offensive Akzente und war ein physischer Spieler. Er kam in 47 Spielen zu 39 Punkten und war der konstanteste Verteidiger der Lausanner. Dass er am Ende im Viertelfinale mit einer -6 Bilanz das Eis verlies, war der Müdigkeit des Finnen zu zuschreiben.

Nicklas Danielsson konnte mich trotz seiner 31 Punkte nicht überzeugen. Ich weiss, dass der Schwede mehr kann. Es kam mir ein wenig so vor, als würde der Schwede unter seinem Wert spielen. Er kam nie wirklich auf Touren, und hinterliess bei mir mehr als ein Fragezeichen. In der kommenden Saison wird er beweisen müssen was er kann.

Dustin Jeffrey war für mich eine grosse Unbekannte. Hätte man mich mit einer Mathematikaufgabe betraut, diese nach der Unbekannten aufzulösen, ich hätte diese sicherlich lösen können. Doch Dustin Jeffrey? Wer ist dieser Spieler nur? Nun weis ich es. Er ist der beste Spieler der Lausanner. Verblüffte mit seiner Spielweise und war nicht nur auf sondern auch neben dem Eis ein Führungsspieler. Nebenbei war er der Topscorer der Löwen. Mehr muss man nicht sagen. Schlicht und einfach: Bravo und weiter so!

Harri Pesonen kam zu 37 Skorerpunkten und war mit Jeffery und Junland einer der bestimmenden Spieler in der Waadt. Er überzeugte mich nicht nur mit seinen Scorerpunkten, sondern auch mit seinem cleveren, physischen Spiel. Pesonen wird in der nächsten Saison wieder ein wichtiger Spieler sein. Und auf dem Eis für kontroverse Diskussionen sorgen.

Per Ledin war in der letzten Saison nur für 13 Spiele im Einsatz. Daher nehme ich keine Bewertung des Spielers vor.

Der Spieler der Saison

Jeffrey Dustin war für mich der Spieler der Saison beim Lausanne HC. Er vermochte sich schnell in die Mannschaft zu integrieren und steigerte sich von Spiel zu Spiel. Der Ersatz für Per Ledin war einer der wohl besten Spieler bei Lausanne. Seine Spielweise beflügelte nicht nur seine Mitspieler, sondern beschäftigte die Gäste Trainer mehr als diesen lieb sein konnte. In der kommenden Saison wird der Kanadier wieder für Lausanne spielen. Und ich freue mich auf viele spannende Spiele mit ihm.

Der Verlierer der Saison

Die Gäste-Fans. In der Maley sind die Gäste Fans nicht willkommen. Nicht nur wegen dem rigorosen Umsetzen der Vorgaben des Verbandes und auch der Kantonspolizei und darüber hinaus gehend, hat sich Lausanne den Namen "Klein Quantanomo" erhalten. Nun werden die Gäste Fans gänzlich ausgeschlossen. Dies wegen der Sanierung der Maley. Ich finde dies ein No-Go und würde es begrüssen, wenn der Verband hier intervenieren könnte.

Die Entdeckung der Saison

Dass der Lausanne HC so weit vorne mitspielen konnte hat einen Namen: Dan Ratushny. Der Kanadier erreichte mit Lausanne die Play-Off Viertelfinals, schied aber gegen den HC Davos aus. Dennoch war die Spielweise attraktiv, nach vorne ausgerichtet und mit viel Tempo ausgestattet. Ich traute dies Ratushny nicht zu und schrieb vor Saisonbeginn, dass er sicher einer der Trainer sei, die den Klub noch während der Spielzeit verlassen müsse. Wie irrte ich mich!

Das Video der Saison

 

 

Dustin Jeffrey war einer der Besten Spieler bei Lausanne