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Martin Steinegger - "Die Liga ist eine zwei Klassen Gesellschaft"

Für den Bieler Sportchef ist es nichts neues, dass sein Klub bei Vertragverhandlungen hinten anstehen muss. Die Spieler würden zu gut bezahlt.

Martin Steinegger ist ein besonnener und ruhiger Sportchef. Der ehemalige Verteidiger weis, wie das Business funktioniert und lässt sich nicht so schnell aus der Reseve locken. Doch nun ist dem Seeländer offenbar der Kragen geplatzt. In einem Interview mit dem Journal de Jura sagt er, dass der Markt für die Bieler trocken sei. "Wir konnten bis anhin keinen Neuzugang verpflichten. Dies liegt auch an unseren Finanzen. Wir können durchschnittlichen Spielern nicht einen solch hohen Lohn bezahlen." 

Steinegger meint damit die letzten bekannt gewordenen Transfers der Konkurrenz. So wechseln Miro Zryd und Jesse Zgraggen zum EV Zug. Und sollen dort offenbar mehr als CHF 500`000.--- verdienen. "Dies können wir nicht zahlen," so der Bieler Sportchef.

"Wir sind aber nicht die einzigen, die dieses Problem haben. Neben uns sind auch die SCL TIgers, der HC Ambrì-Piotta und der EHC Kloten betroffen. Dies vier Klubs verfügen nicht über genügend Geldmittel um mit bieten zu können."

Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht. Weder eine Gehaltsobergrenze, wie diese in der NHL der Fall ist, noch ein Gesamtarbeitsvertrag oder ein Kontrolloragen der Löhne in der Liga kann in der Schweiz umgesetzt werden. Für Martin Steinegger bleibt daher nur eines: Die Faust im Sack machen und nach billigeren Spielern ausschau halten.

Quelle: Journal de Jura

Artikelfoto: eishockeyticker.ch / Barbara Zimmermann