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Nico Hischier - 17 Jahre jung und auf dem Boden

(Bildquelle: eishockeyticker)

Heute, am 4. Januar, feiert Nico Hischier in Helsinki seinen 17. Geburtstag. Wir nehmen dies als Anlass, den Oberwalliser vorzustellen.

An den Junioren-Weltmeisterschaften in Helsinki war die Schweizer Nationalmannschaft nicht erfolgreich und musste am Schluss gegen Weissrsussland in die Relegation. Für die Schweizer setzte es auch zu vor zwei Debakel ab. Dass eine gegen Dänemark, ein Spiel, welches man für sich zu entscheiden suchte, aber dabei zu wenig in der Offensive tat. Im zweiten Spiel, welches man wohlwollend als Lektion lernen bezeichnen kann, unterlag man den USA mit 1:10.

In beiden Spielen sah man den Unterschied auf dem Eis. War das Team von John Fust gegen Dänemark zu wenig aktiv, so lief man gegen die USA in das offene Messer. Mittendrinn, und nicht nur dabei, war der nun 17-jährige Nico Hischier. Wer aber ist der Jungspund? Welche Qualitäten hat er und wie sieht seine Zukunft aus? Wird er der erste Schweizer Spieler sein, der unter den ersten drei Spielern seines Jahrganges gezogen werden könnte?

Viele Experten sind der Meinung, dass dies durchaus der Fall sein kann. Nico Hischier sagt, dass ihn diese Meinungen nicht interessieren. "Ich versuche einfach, die Medien und die Scouts zu verdrängen. Ich konzentriere mich einfach auf mein Spiel, versuche das zu machen, was meine Trainer von mir verlangen und Spass zu haben am Spiel. Ich versuche auch, nicht zu viel über dies Nachzudenken."

Jung erstmals auf dem Eis gestanden

Nico Hischier wurde am 4. Januar 1999 in Naters geboren. Mit drei Jahren stand er das erste Mal auf den Schlittschuhen. Sein um vier Jahre älterer Bruder Luca war der Grund dazu. Auch seine Eltern, der Vater war Fussballer, seine Mutter war Schwimmerin, haben ihn immer zum Sport ermuntert. So wie sein Bruder durchlief Nico die Juniorenstufen beim EHC Visp und wechselte dann in der Saison 2013/14 zum SC Bern um in den Elite Novizen zu spielen. In der Folge zog er mit seinem Bruder zu seiner Tante, wo er sich auch jetzt noch wohlfühlt.

"Ich bin definitiv ein Familienmensch", sagt Hischier. "Dabei ist mein Bruder mein grosses Vorbild. Ich konnte schon vieles von ihm lernen und schaue nach wie vor zu ihm hinauf." Was in Anbetracht seiner Grösse wirklich zutrifft. Der 181 cm grosse Nico ist sechs Zentimeter kleiner als Luca. Dies wird sich indes bald ändern.

Ein Junge mit viel Talent

Dass Nico Hischier viel Talent besitzt, fiel allen auf. So bestritt er letztes Jahr die Weltmeisterschaften in Zug. "An diesen Weltmeisterschaften konnte ich ohne Druck aufspielen. Ich musste niemandem etwas beweisen und ich war in Zug, um zu lernen. Dass wir dann bis in das kleine Finale vorstiessen, war unglaublich."

Danach war für den jungen Walliser Erholung angesagt, um dann bereits im August wieder auf dem Eis zu stehen und mit der U18 am Ivan Hlinka zu spielen. Hier treffen die besten Spieler des Jahrganges auf einander. Und selten sagen Spieler ab. So spielten neben den Gebrüdern Nylander, Jack Eichel, Patrick Kane oder Connor McDavid bereits an diesem hochdotierten Turnier mit. Es reisen die wichtigsten Scouts und GM's der NHL an um die Spieler zu beobachten und ihre Eindrücke zu sammeln. Eine erste Übersicht wird erstellt und die Spieler bestimmt, welche eine noch bessere Beobachtung verdienen.

Dieses Jahr wurde im Gespräch mit den Scouts immer wieder betont, dass Nico Hischier besser sei als Roman Josi oder Nino Niederreiter in diesem Alter. "Ich versuche dies zu verdrängen", sagt Nico Hischier dazu. "Ich weiss aber, dass Scouts mir zuschauen und sich ihre Notizen machen. Ich konzentriere mich dann lieber auf mein Spiel."

Helsinki nicht der beste Auftritt

In Helsinki kam der junge Walliser nicht so zur Geltung. Dies hat auch damit zu tun, dass er an den Weltmeisterschaften in Helsinki hauptsächlich dabei ist, um zu lernen. Dasselbe gilt beim aktuellen Klub SC Bern. Dort kommt er zu viel Eiszeit und kann davon profitieren um sich weiterzuentwickeln. Dies wird ihm helfen, die Zukunft besser abzuschätzen.


Gefragt, ob er denn schon an Nordamerika denke, antwortete Hischier: "Diese Frage ist schwer zu beantworten. Es kommt wohl auf den Spieler drauf an. Will er lernen auf dem kleineren Eisfeld zu spielen oder will er lieber auf dem Internationalen Eisfeld bleiben? Oder will er lernen, im Ausland zu leben? Es gibt keine Garantie, dass, wenn ein junger Spieler in die CHL wechselt, auch wirklich mehr Aufmerksamkeit der Scouts bekommt."

Im Blickfeld der Scouts

In den kommenden beiden U18-Weltmeisterschaften wird Hischier erneut unter dem Mikroskop der Scouts sein. Und seine Leistungen werden beurteilt. Kann er in den kommenden Monaten einen weiteren Schritt nach vorne machen? Ja, sicher. Dazu muss er aber in Bern noch mehr Eiszeit und noch mehr Vertrauen bekommen. Dass die Berner die können, haben sie bereits mit Roman Josi, Joel Vermin und Christoph Bertschy gemacht.

Alle drei haben bereits in der NHL gespielt und bekommen ihre Chance. Das gleiche gilt auch für Hischier, auch wenn er sagt, dass er nicht weiss, wo er in Zukunft spielen wird. Schön wäre es, wenn der junge Walliser auch noch nächstes Jahr in der Schweiz beim Spielen beobachtet werden könnte.