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NLB - Doch 12 Teams?

Die NLB könnte auch in der kommenden Saison mit 12 Teams spielen. Wie die Zeitung "Le Matin" berichtet, möchte Genf in Sierre ein Farmteam aufbauen. Widerstand gegen diese Idee ist vorprogrammiert.

Wie weiter im Unterwallis? Nach dem Aus von Martigny Red Ice keimen Spekulationen auf, dass der HC Sierre mit der Unterstützung des Géneve Servette HC in die NLB aufsteigen könnte. Dies schreibt die Zeitung "Le Matin". Wie realistisch ist dieses Szenario?

Einfach wird dieses Unternehmen für Chris McSorley und seinen Klub nicht werden. Zu viele Unbekannte sind in diesem Vorhaben vorhanden. Da wäre der letztes Jahr gefasste Entschluss der NLB Vertreter kein weiteres Farmteam in der zweit höchsten Liga zu wollen. Mit der Aufnahme von den beiden Mannschaften, den HCB Ticino Rockets und der EVZ Academy, seien genügend Farmteams vorhanden, so die Argumentation der Mehrheit der NLB Vertreter. 

Da wäre auch die Notwendigkeit, das Team des HC Sierre NLB tauglich zu machen. Nur mit Spielern, welche bei Genf nicht zu überzeugen vermögen auf zu bauen ist zu kurzsichtig. Denn das Team braucht eine Identität. Nicht wie dies zum Beispiel bei den GCK Lions der Fall ist, welches kaum Zuschauer in der heimischen Arena anzulocken vermag. Dass dies in Sierre gelingen kann, bewiesen die Verantwortlichen bereits, denn die Anhängerschaft der Sonnenstädter ist treu. Zu Zeiten der NLA war die Heimspielstätte immer sehr gut besucht. Mehrheitlich sogar ausverkauft. 

Verhandlungsgeschick und viel Fingerspitzengefühl

Wie kann Genf die NLB Vertreter überzeugen, dennoch für die Aufnahme zu stimmen? Dies wird für den oft Hemdsärmlig erscheinenden Chris McSorley eine Herausforderung werden. Er weis um die Gefahren dieses Vorhabens. Auch wenn er offiziell "nur" Sportchef der Genfer ist, so zieht doch er die Fäden im Hintergrund. Wenn es darauf ankommt charmant, überzeugend und Kompromiss fähig zu sein, so ist der Kanadier dies von einer zur anderen Sekunde. Geht es darum, hart in der Sache zu sein, so kann er dies auch. Wird ihm dies auch bei diesem Vorhaben gelingen? 

Nicht nur Chris McSorley ist hier gefordert. der Direktor der National League, Denis L. Vaucher, muss hier sein ganzes Fingerspitzengefühl aufbieten, um den NLB Klub die richtige Richtung anzugeben. Dass er dies kann, hat der neue Direktor in der Vergangenheit bei anderen sensiblen Dossiers bewiesen. Er ist sicher im Umgang mit solchen Aufgaben und seinem vermittelnden Auftreten. Dass er diese Aufgabe mit Bravour meistern wird, ist sicher.

Was machen die NLB - Klubs?

Die Frage ist, was nun die NLB Klubs machen. Dies dürfte die spannendste Frage an der kommenden National League Gesellschafter Versammlung sein. Viele Klubs, vor allem diejenigen, welche sich Chancen auf einen Aufstieg erhoffen. Bereits bei der letzen Versammlung gingen die Meinungen über die Farmteams auseinander. Die meisten Teams befürchteten eine Verwässerung der Liga und wollten die neuen Teams daher nicht aufnehmen. Die Academy und die Ticino Rockets sollten dies letzen Framteams sein. 

Mit dem Konkurs in Martigny, auch wenn die Anhäger des Klubs, aber auch deren Präsident, immer noch hoffen, dass der Klub weiter bestehen kann, ändert sich diese Ausgangslage. Wollen die NLB - Teams nur mit 11 Teams in diese Saison steigen? Oder doch mit 12? Wie sieht es im Swiss Ice Hockey Cup aus? Wird Martigny durch die Ticino Rockets ersetzt? Und was geschieht mit den Spieler? All dies müssen die Klubs präsent haben, wenn sie über den möglichen Antrag von Genf zu bestimmen haben. Die Entscheidung wird keine einfache sein.  

Artikelfoto: Genf-Servette