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Oylmpia 2018 - Russland droht Ausschluss

(Bildquelle: eishockeyticker)

Wird Russland 2018 von den olympischen Spielen ausgeschlossen? Nichts geringeres als dies fordern 17 Anti-Doping-Agenturen.

Die Vorwürfe sind nicht neu. Bereits ein Jahr nach den olympischen Spielen in Sotchi deckte das Deutsche Fernsehen die Vorgänge an den olympischen Spielen um russische Athleten auf. So wurde der zum Testen benötigt Urin so wie die Blutproben Monate vor den Spielen von den Athleten abgenommen und konserviert. Da die Verantwortlichen Verbände Russlands nicht wussten, ob und welche Athleten zum Dopingtest müssen, wurde allen qualifizerten Sportler- und Sportlerinnen diesem Verfahren unterzogen.

Wurde ein Athlet von den Anti-Doping-Funktionären zur Kontrolle ausgelost oder gewann dieser eine Medaille, so wurde er zur Kontrolle gebracht. Dort gab er unter den Augen der Funktionären den Urin oder das Blut ab. Die zuständigen Mitarbeiter versiegelten die Proben Vorschriftsgemäss und brachten diese in das Entsprechende, von der Welt-Anti-Doping-Agentur geleitete Labor. 

Inlandsgeheimdienst, KGB und Militär waren involviert

Bevor die Proben untersucht werden konnten, tauschten Angehörige der staatlichen Organe, darunter der KGB, des Inlands Geheimdienstes oder auch das Militär, die gerade entnommenen Proben gegen die Proben aus, welche vor Monaten den Athleten entnommen wurden. 

Dieses Vorgehen wurde in einem Bericht zuhanden des Internationalen Olympischen Kommitèes und der Welt-Anti-Doping-Agentur durch mehrere hochrangige ehemalige russische Funktionäre wie direkt Beteiligten bestätigt. Das IOC nahm von diesem Papier Kenntniss und leitete gegen die entsprechenden Athleten ein Verfahren ein.

Keine Fortschritte in den Untersuchungen

In der Zwischenzeit sind zwei Jahre vergangen. Von den 1000 Beschuldigten Athleten wurden bis anhin weniger als 100 Athleten verurteilt und zu Sperren verurteilt. Bei den restlichen Athleten sind noch keine Urteile oder Verfahren eröffnet worden. Diese Tatsache bringt nun neben dem Institut der Nationalen Anti-Doping-Agenturen auch 16 Agenturen aus verschiedenen Ländern auf die Palme. 

Dem IOC und der WADA werden konkret vorgeworfen, dass beide Organe seit dem Bericht zu wenig unternommen hätten. Zitat, "Das IOC muss seine Verzögerungstaktik aufgeben und unverzüglich wirksame Konsequenzen ziehen." Fünf Monate vor Beginn der Winterspiele in Südkorea äusserten die Anti-Doping-Agenturen "ernsthafte Zweifel daran, dass die Spiele 2018 sauber sein werden, bedingt durch die unvollständige Untersuchung des massiven Beweismaterials für individuelles Doping russischer Athleten bei den Winterspielen 2014 in Sotchi".

Verzägerungstaktik, Verschleppung und 1000 Athleten 

Die Agenturen fordern nun, dass das IOC und die WADA Russland für die kommenden Spiele ausgeschlossen werden und ein vollständiger Bericht über die Vorgänge rund um die Olympischen Spiele von vor vier Jahren erstellt wird. Ansonsten, Zitat: "Da sich die Athleten der falschen Behandlung der russischen Dopingkrise schon fragen, ob die globalen Anti-Doping-Regularien noch wirksam sind und ihr fundamentales Recht auf sauberen Sport überhaupt noch eine Rolle spielen». Um am Ende folgende Bemerkung zu verfassen:«Die Untätigkeit des IOC gefährdet die sauberen Athleten und die Zukunft der olympischen Bewegung». Bisher seien «weniger als 100 der potenziellen 1000 russischen Dopingfälle» abgeschlossen worden.

Es bleibt abzuwarten ob die Forderungen der Länder Österreich, Australien, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Japan, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Singapur, Schweden, Grossbritannien und die USA folge geleistet wird oder nicht. Die Chancen, dass die genauen Vorgänge in Sotchi je gänzlich geklärt werden, ist gering. 

Quelle: NZZ

Atikelfoto: IOC