Private-Equity-Fonds erfüllen Erwartungen nicht

(Bildquelle: infoticker)

Renditen ähnlich hoch wie bei an Börsen gehandelten Wertpapieren.

Der Glaube von Investoren an höhere Renditen durch Private-Equity-Fonds ist möglicherweise fehlgeleitet. Zu diesem Fazit kommt eine neue Erhebung der Luxembourg School of Finance. Die Wissenschaftler stellen damit die zuletzt gestiegene Popularität dieser Anlageform infrage.

Solides Datenmaterial

"Aktuelle Studien sind anfällig für Selektionsbias", meint Forscher Roman Kräussl. "Sie sind auf Informationen der General Partner des Fonds oder grosser Ableger angewiesen, aber diese haben oftmals andere Erfahrungen gemacht als typische Private-Equity-Anleger. Wir haben einen Weg gefunden, um diese Verzerrung zu umgehen."

Kräussl und seine Kollegen haben in ihrer Analyse die Aktienmarktentwicklung von Fonds mit Portfolios von Private-Equity-Kommanditgesellschaften untersucht - eine zuverlässige Grundlage zur Messung von Private-Equity-Anlagerenditen, weil die Aktienpreise dieser Unternehmen je nach Entwicklung ihrer Anlageportfolios fluktuieren.

Kaum signifikantes Plus

Bei der Datenanalyse hat sich gezeigt, dass sich die Erwartungen langfristiger Entwicklungen von Private-Equity-Anlagen nur sehr wenig von jenen normaler Aktienmarktindexe (zwischen minus 0,5 und plus 2,0 Prozent) unterscheiden. In anderen Worten: Die erwarteten Renditen sind ähnlich hoch wie bei an den grössten Börsen gehandelten Wertpapieren.

Auch stellten die Finanzexperten fest, dass das systematische Risiko von Start-ups, das heisst Private-Equity-Anlagen, ähnlich ist wie bei Investitionen in börsennotierte Aktien von Klein- und Mittelbetrieben. Kräussl und sein Team werden das Papier demnächst in der Zeitschrift "The Review of Financial Studies" veröffentlichen.