Schweizer Tourismus ist weltspitze

(Bildquelle: infoticker)

Beim Schweizer Tourismus-Verband in Bern wurde die Fachgruppe für Nachhaltigen Tourismus (NaTour) eingesetzt. Ziel ist der Erfahrungsaustausch und die bessere Kommunikation von nachhaltigen Angeboten. Denn die wenigsten wissen, dass der Schweizer Tourismus in Sachen Nachhaltigkeit zur Weltspitze...

Nachhaltiger Tourismus ist kein Wunschdenken. Die Schweiz gehört heute zu den nachhaltigsten Destinationen weltweit. Dies bestätigen mehrere unabhängige internationale Ratings:

  • Adventure Tourism Development Index 2011, Ranking Platz 1 von 197 Ländern;
  • Environmental Performance Index 2014, Ranking Platz 1 von 178 Ländern;
  • Travel & Tourism Competitiveness Report 2015, Kat. Environmental Sustainability, Platz 1 von 141 Ländern;
  • Eco Guide to Mountain Resorts 2014/15, Platz 1–3 der nachhaltigsten Skigebiete (Kategorie International) von 29 untersuchten Destinationen.


Gelobt wird das Konzept der Naturpärke, das grosse Netzwerk von Berg- und Wanderwegen, der Einbezug der lokalen Bevölkerung, die kulturellen Aktivitäten, der Naturschutz, die strengen Umweltgesetze, die tiefe Arbeitslosenquote und die ökonomischen Freiheiten. Positiv beurteilt werden auch die Gesundheitsversorgung, die gute Wasserversorgung, das Abfallmanagement, der gute öffentliche Verkehr und die Biodiversität mit geringer Anzahl gefährdeter Spezies. Und schlussendlich auch die nachhaltige Entwicklung der Tourismus-Industrie.

Beispiele gefällig?

Beispiele dazu? Die Schweizer Jugendherbergen haben den spezifischen CO2-Ausstoss zwischen den Jahren 2000 und 2013 um 44,9 Prozent gesenkt, produzieren selbst Strom mittels Photovoltaik (5 Betriebe) und setzen wegweisende Minergie-P und Minergie-ECO Standards ein. 1'354 Betriebe, welche mit dem Qualitäts-Gütesiegel des Schweizer Tourismus ausgezeichnet sind treffen jährlich mindestens eine Umweltmassnahme.

Die SBB besitzen ein durchgehend elektrifiziertes Schienennetz, nutzen Hybrid-Lokomotiven für den Rangierdienst, bauen Wanderkorridore für Wildtiere und möchten bis 2025 nur noch Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Postauto führte schon 2010 erste Hybridantriebe (Diesel–Elektro) ein und besitzt die erste Wasserstofftankstelle der Schweiz. Ziel ist die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Der erste Solarskilift der Welt steht in Tenna, produziert 90’000 kWh pro Jahr und verbraucht lediglich 22’000 kWh pro Jahr. Die einzig vollständig solarbetriebene Gondelbahn der Welt steht in Gamplüt-Wildhaus.

Die Schweiz besitzt mindestens neun offiziell autofreie Ferienorte. Es gibt 16 Schweizer Pärke in Betrieb und aktuell drei Pärke in Errichtung (insgesamt 15,54 Prozent der Fläche der Schweiz). In der Schweiz leben geschätzte 50'000 verschiedene Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen. Darunter sind 29 Rinderrassen, über 1'100 Apfelsorten und mehr als 900 Birnensorten gesichert (BAFU, 2010). Wir haben 60’000 km Wanderwege (1,5 Mal die Distanz um die Erde) und ein Netz aus 23 nationalen, 151 regionalen und 535 lokalen Routen zum Wandern, Velofahren, Biken, Skaten und Kanu fahren. Mehr Best Practise-Beispiele finden Sie hier.

Viel Arbeit steckt dahinter

Diese guten Resultate sind auch das Ergebnis grosser Anstrengungen der letzten Jahre. So hat sich die Tourismusbranche in der Schweiz bereits 2009 zur nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Die Nachhaltigkeits-Charta wurde von den Spitzen der touristischen Verbände, allen Tourismusregionen, Schweiz Tourismus und den SBB unterschrieben. Der Schweizer Tourismus-Verband überprüft seither die Umsetzung der Charta und sorgt dafür, dass ein Erfahrungsaustausch unter den Partnern stattfindet. Aus diesem Grund wurde die Fachgruppe für einen Nachhaltigen Tourismus (NaTour) eingesetzt.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Schweiz auch in Zukunft zu den nachhaltigsten Destinationen gehört, und zwar im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinne der Nachhaltigkeit. Gemäss Tourismus-Monitor Schweiz 2013 sind die Bedürfnisse der Touristen in der Schweiz primär Berge (48%) und Natur (44%) - diese Werte gilt es zu pflegen. Wir sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit ein Standortvorteil für die Schweiz darstellt und möchten neue Wege gehen, um Nachhaltigkeit zu fördern, spannend zu kommunizieren und zu vermitteln. Für die Schweiz und für den Tourismus.