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Schweizerinnen kassieren ärgerliche Niederlage

(Bildquelle: eishockeyticker)

Der Weg der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft zeigt nach der 1:2-Niederlage gegen Schweden in Richtung Abstiegsrunde. Die Schweizerinnen scheiterten an der schwedischen Defensivdisziplin und am eigenen Unvermögen.

Die Schweiz steht nach der unnötigen Niederlage gegen Schweden unter Zugzwang. Eine Viertelfinal-Qualifikation bleibt zwar weiterhin möglich, doch die besseren Karten hat - neben dem überraschenderweise bereits qualifizierten Aufsteiger Deutschland - der gestrige Gegner. Die Schweizerinnen scheiterten gegen ein defensiv stabiles, diszipliniertes und effizienteres Schweden vor allem an der eigenen Unzulänglichkeit. Obwohl zum Teil optisch drückend überlegen, gelang ihnen wenig.

Vor allem fehlte es an Kreativität und Präzision in der Passqualität und im Abschluss. Vor dem Schweden-Tor blieben die Schweizerinnen erstaunlich harmlos, das Schussverhältnis von 15:24 spricht Bände. Der Druck der Schweizerinnen war zwar latent vorhanden, doch das Geschehen spielte sich zu oft in den Ecken ab, im Slot passierte wenig bis gar nichts. Bezeichnenderweise fiel das einzige Tor nicht nach einer Einzelleistung oder einer überzeugenden Kombination, sondern nach einem Gewühl vor dem Tor: Nicole Bullo verwertete den dritten Abpraller nach einer unübersichtlichen Situation.

Dieser Treffer - ein Produkt einer starken Willensleistung - hätte eigentlich mehr Sicherheit und Überzeugungskraft bringen sollen, doch an der Effizienz im Schweizer Spiel änderte sich wenig, trotz erneut klarer Überlegenheit. Im Gegenteil: Die Schwedinnen nutzten die praktisch einzige Gelegenheit im letzten Drittel, eine doppelte Überzahl, zum spielentscheidenden Treffer.

Diaz: Fokus auf die Deutschland-Partie

Nationaltrainerin Daniela Diaz, die nach dem frühen Rückstand ihre vermeintlich besten Kräfte forcierte und konsequent mit drei Blöcken spielen liess, zeigte sich "stolz auf die starke Leistung, wir haben Schweden über drei Drittel dominiert." Sie richtete ihren Fokus allerdings bereits Minuten nach dem Spiel auf die nächste Aufgabe: Ein Sieg am Montag gegen Deutschland (18 Uhr Schweizer Zeit, im Livestream sfr.ch) ist Pflicht, will man doch noch die Viertelfinals erreichen. Dazu ist allerdings die Hilfe Tschechiens nötig, aus eigener Kraft ist dieser Schritt nicht mehr möglich.

Schweiz - Schweden 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
USA Hockey Arena 2, Plymouth - 168 Zuschauer - SR. Hove/Nakayama (Angerer/Pagon)

Tore: 6. Olsson 0:1. 34. Bullo (Isabel Waidacher, Staenz) 1:1. 47. Johansson (Olsson, Winberg, Ausschlüsse Benz, Altmann) 1:2.

Strafen: Schweiz 4 x 2 Minuten plus 10 Minuten (Staenz, unsportliches Verhalten), Schweden keine (!).

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo; Meier, Benz; Zollinger, Forster; Sigrist, Abgottspon; Staenz, Raselli, Rüegg; Stalder, Müller, Thalmann; Isabel Waidacher, Stiefel, Enzler; Rüedi, Allemann, Monika Waidacher.

Bemerkungen: Schweiz komplett. Schussverhältnis: 15:24. Best Player: Nicole Bullo.

Artikelfoto: frauennati.ch