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ZSC Lions: Erfolg gesucht

(Bildquelle: eishockeyticker)

Eigentlich sahen die ZSC Lions aus, wie ein Meisterteam. Erneut scheiterte der Löwe indes in den Viertelfinals. Diesmal war es der HC Lugano der den Ambitionierten Zürchern ein Bein stellten. Was lief falsch beim Löwen?

Das Saisonziel und die Erwartungen

Die Zielsetzung der Zürcher war klar. Der Meisterkübel sollte es werden. Der Titel wieder an die Limatt holen. In der Qualifikation konnte der Löwe die Erwartungen noch erfüllen. Sie landeten auf Rang zwei und mussten gegen den HC Lugano, welcher auf Rang sieben klassiert war antreten. Ein, auf dem Papier, einfacher Gegner. Die Zürcher traten denn auch so auf. Sie spielten pomadig, ohne Druck auf das gegnerische Tor und teilweise ohne Inspiration. Die Spieler, die Künstler auf dem Eis, waren genau dies. Künstler, welche versuchten ihre Kunst zu vollenden. Dieses Kunstwerk zerstörten die Tessiner mit einem urchigen, schnellen und harten Spiel. Die Künstler zerbrachen an diesem Spiel. Und ihr Maler Hans Walson, sah dabei nicht gut aus.

Arbeit des Sportchefs im letzten Sommer und die Aufgaben für diesen Sommer

Würde der Sportchef für diesen Sommer noch Edgar Salis heissen, so müssten wir ihn für seine kommende Sommer Aufgaben viel Glück wünschen und ein besseres Händchen bei den Ausländern. Doch Salis gibt den Job ab. Nun liegt es am neuen Sportchef gute Ausländer zu suchen. Solche, welche mit viel Einsatz, viel Esprit und Herz spielen. Spieler, die es hassen zu verlieren und in der Qualifikation lieber mal ein Spiel aussetzen um in den Play-Offs eine Schippe drauflegen können. Ein weiteres Augenmerk sollte der neue Sportchef auf die Schweizer haben. Genügen diese noch den Ansprüchen der Zürcher? Sind diese denn auch wirklich mit vollem Herzen dabei? Oder muss der eine oder andere Spieler gehen? Zu viele Spieler sind gute Qualifikationsspieler, aber in der Crunch-Time verstecken sich diese. Findet der Sportchef solche Spieler? Dies wird nicht einfach sein. Doch der neue Sportchef muss hier handeln. Ansonsten sind die Löwen auch in einem Jahr nicht weiter. Für die Arbeit von Edgar Salis im letzten Sommer können wir, wegen den Ausländern, nur ein knappes Gut geben. Würden wir uns nur auf die Qualifikation beziehen, dann wäre seine Arbeit als sehr gut bezeichnet worden. Fehler hat der erfahrene Sportchef kaum gemacht. Das sein Team in den Play-Offs erneut scheitert kann ihm nicht vorgehalten werden. Die Löwen haben in der Qualifikation gezeigt, dass sie besser wären.

U22 Spieler im Fanionteam

0.73 Punkte. Pro Spiel. Letztes Jahr 0.53 Punkte pro Spiel. Dies von einem Spieler der erst in diesem Jahr 21 Jahre alt wird. Und die Zukunft noch vor sich hat. Pius Sutter ist in dieser Saison noch einmal besser geworden. Er spielte auffallender, dominanter und noch selbstbewusster. Seine Arbeit rund um das Tor wurde noch besser. Wo geht sein Weg wohl hin? Entwickelt er sich so weiter, so kann er in der Schweiz wohl nicht mehr lange bewundert werden.

Der Ausländer-Check

David Rundblad war zusammen mit Patrick Geering der beste Verteidiger der Zürcher. Der Schwede kam zu einer +29 Bilanz und vermochte zu überzeugen. Mit seinem Spiel in der Verteidigung, seinen offensiven Ansätzen und seinem Spielverständnis war er in der Qualifikation einer der dominierenden Verteidiger der Liga.

Es ist schade, beendet Ryan Shannon seiner Karriere. Wie schön war es, diesem Center zu zuschauen. Wie er das Spiel liest, wie er seine Mitspieler mit schönen Pässen in Szene zu setzen weis. Wie er ein Spiel alleine mit seiner Präsenz beeinflussen kann. Shannon kann eine Partie so beeinflussen, wie der Mond die Ebbe und Flut.

Mattias Sjögern ist der einzige Ausländer, welcher noch einen Vertrag bei den Löwen besitzt. Wird er diesen auch erfüllen? Der Schwede hätte alles, um in der Liga ein wertvoller Spieler zu sein. Mit seinen 21 Punkten war er leicht besser als zuletzt in Schweden. Und doch beschleicht einem das Gefühl, dass er in Zürich nicht glücklich ist. Wird er wieder nach Schweden zurückgehen?

Patrick Thoresen war einmal ein grosser Spieler. Nun ist er nur noch ein normaler Spieler. Harte Worte für einen Spieler der in Zürich immerhin 45 Punkte verbuchen konnte? Durchaus. Doch gemessen an seinem Können, seinem Spielverständnis und seinem Hockey-IQ sollte er besser gewesen sein. Vor allem in den Play-Offs. Dort war er nicht sich selber. Dennoch wäre es schade, wenn der Norweger nicht mehr in der Schweiz zu sehen wäre.

Der Spieler der Saison

Patrick Geering war der herausragende Spieler bei den ZSC Lions. Er hat sich gegenüber der letzten Saison noch einmal gesteigert. Für mich persönlich war er bei den Löwen der beste Verteidiger. Mit seiner Spielweise, seinem Instinkt, die richtigen Entscheidungen zu treffen und immer wieder sich in die Offensive zu wagen, war er ein Lichtblick. Geering hat gezeigt, zu was er fähig ist. Und wenn er so weitermacht, dann wird er in der fernen Zeit den Weg gehen, den Roman Josi aktuell geht.

Der Verlierer der Saison

Hans Walson hat mit der Massregelung von Inti Pestoni und Mike Künzle und deren öffentlichen Demütigung bei mir eine Linie überschritten. Er hat damit nicht nur sich und seinem Team geschadet, sondern auch den beiden Spielern. Mike Künzle konnte nicht an den Erwartungen anknüpfen die in ihn gesetzt wurden. Inti Pestoni fand sich zwar bald wieder zurecht. Doch auch er blieb ein Schatten seiner selbst.

Die Entdeckung der Saison

Nach dem in den letzten Jahren der Austausch zwischen den GCK Lions und den ZSC Lions gut lief, war dieser in diesem Jahr nicht vorhanden. Ein Austausch von jungen Spielern fand nicht statt. Im Gegenteil. Die Zusammenarbeit wurde quasi ad absurdum geführt. Es fand gar kein Tausch der Spieler statt. Ist dies der neue Stil der ZSC Lions? Wollen sie den Aufbau und die Förderung talentierten Spielern meiden oder nicht mehr wirklich stattfinden lassen? Ich denke dass ein Spieler wie Dominik Diem und auch Roger Karrer sind im Moment sicher besser, als mancher Veteran bei den «grossen Löwen».