Eishockeyclubs Schweiz

Davos: Erneut tolles Experiment

Arno del Curto ist bekannt für seine Experimente. Dieses Mal hat der St. Moritzer auf der Position der Torhüter einen Versuch während einer Saison gemacht. Und wurde belohnt. Die beiden Schlussmänner Gilles Senn und Joren van Pottelberghe brachten den HCD in das Halbfinale.

Das Saisonziel und die Erwartungen

Im Umfeld des HC Davos war vielen klar, dass diese Saison keine einfache werden wird. Dennoch überraschten die Davoser die Eishockeyschweiz mit den beiden jungen Torhütern. Gilles Senn wie auch Joren van Pottelberghe kamen zu regelmässigen Einsätzen und konnten sich weiterentwickeln. Dass die Reise des Teams aus dem Bündner Kurort erst im Halbfinale vom EV Zug gestoppt wurde, war auch Torhütertrainer Marcel Kull`s Verdienst. Seine Arbeit mit den beiden Talenten darf nicht unterschätz werden. Die Erwartungen wie auch das Saisonziel wurden klar übertroffen und Davos kann stolz auf die Leistungen als Mannschaft sein.

Arbeit des Sportchefs im letzten Sommer und die Aufgaben für diesen Sommer

Die einzige Position die der kauzige, aber hochintelligente Arno del Curto noch nicht innehatte, war die Position als Herren A-Nationaltrainer. Er braucht keinen Sportchef um sein Team zusammen zu stellen, seine Visionen um zu setzen und was del Curto im Bündnerland sagt und tut hat fast den Charakter eines Gesetztes. Erneut bewies der Trainer und Sportchef, dass er ein gutes Gespür für seine Mannschaft hat. Seine Arbeit im Landwassertal war erneut hervorragend. Mit den neuen Verpflichtungen auf die Saison 17/18 kann del Curto erneut ein Kunstwerk gestalten.

U22 – Spieler im Fanionteam

Nando Eggenberger vermochte sich mit seinem Spielstil für die NLA zu empfehlen. Mit seiner aufsässigen Spielweise und seinem guten Puckhandling wird er in den kommenden Jahren in Davos behutsam aufgebaut. Mit dem Aufgebot für die U20- und die U18-Nationalmannschaft setzte er ein Zeichen. Arno del Curto wird ihn in den kommenden Jahren formen und zu einem kompletten und schnellen Flügel aufbauen.

Der Ausländer-Check

Daniel Rahimi ist ein Beat Gerber Schwedens. Dass er in Davos nach nur einer Saison wieder gehen muss, finde ich schade. Denn der defensive Verteidiger kann mehr als er im Bündnerland zeigte. Er kam mit seiner Rolle nicht zurecht, versuchte oft zu viel zu erreichen anstelle sich auf das einfache Spiel zu konzentrieren.

Dick Axelsson verlässt den HC Davos nach drei Jahren Richtung Schweden. Ich verzichte auf eine Bewertung des Schweden, da er für den HCD in diesem Jahr nur 8 Pflichtspiele bestreiten konnte.

Robert Kousal vermag sowohl auf der Center Position zu spielen, wie auch auf dem Flügel. Der Tscheche ist ein ausgezeichneter Techniker mit feinen Händen. Für den Steinbock war er eine Bereicherung und konnte die Erwartungen mehr als erfüllen. Ich freue mich, ihn nächstes Jahr erneut im Dress des HCD spielen zu sehen.

Perttu Lindgren wird auch nächste Saison für den HC Davos spielen. Und darauf darf sich die Eishockeyschweiz freuen. Der Finne mit dem ausgezeichneten Auge für seine Spieler versteht es, die meisten Mitspieler noch besser in Szene zu setzen. Im Powerplay ist er einer der besten Quarterbacks der Liga. Es ist zu hoffen, dass der Finne nach seiner Verletzung schnell genesen wird.

Tuomo Ruutu wurde seinem Namen nicht ganz gerecht. Oft sah man den Finnen nicht und wusste nie, ob er spielte oder nicht. Dennoch war er für die Mannschaft hilfreich, da er den jungen Spielern mit seiner Erfahrung half, sich weiter zu entwickeln. Der Flügel war vom Spiel in der Schweizer Meisterschaft überfordert, suchte zu oft einen weiteren Pass, als direkt zu schiessen.

Ahren Spylo und Mike Vaskivuo bewerte ich nicht, da beide zu wenig für den HC Davos spielen konnten.

Der Spieler der Saison

Marc und Dino Wieser wie auch Andres Ambühl sind für mich beim HC Davos die Spieler der Saison. Mit ihrer Energie, ihrer Intensität und auch ihrem Mannschaftsgedanken sind sie Musterspieler, die den jungen nachfolgenden Spielern ein Vorbild sind. Alle drei führen das Davoser Ensemble und sind wichtige Spieler auf und neben dem Eis. Ich bin immer wieder erstaunt, wie diese drei mit ihrer Energie umgehen können. Der Bündner Klub als auch die Anhänger dürfen sich auf weitere interessante Spiele mit ihnen freuen.

Die Verlierer der Saison

Die Ehrung der langjährigen HCD Spieler von Arx und das Verhalten des Managements um diese durchzuführen. Es geht nicht an, dass verdienstvolle Spieler nicht würdig verabschiedet werden. Egal ob es Unstimmigkeiten mit diesen Spielern gibt oder nicht. Weder Reto noch Jan von Arx waren und sind einfach Charaktere. Diesen die Ehrung zu Verweigern und stillschweigend die Trikots unter das Dach zu ziehen, zeugt ebenfalls nicht von gutem Charakter. Dass die Fans die Ehrung dann selber organisierten zeugt von deren Loyalität zum Klub und zu den Spielern und verdient meinen Respekt.

Das Video der Saison

 

 

Das Video zur Verabschiedung von Jan und Reto von Arx