Vom EV Zug kann in dieser Saison viel erwartet werden. Der Kader wurde gezielt verstärkt und die Innerschweizer sind auf allen Positionen sehr gut besetzt. Die Frage ist indes, ob die Konkurrenten nicht auch gut aufgerüstet haben. Dies wird sich erst im verlaufe der Meisterschaft zeigen. Im Tor steht mit Tobias Stephan ein alter Routinier. Der Schlussmann kann an guten Tagen die Differenz ausmachen. Verletzt er sich indes, so hat Zug ein Torhüter Problem. Keiner der drei anderen Schlussmänner kann ihn ersetzen. Dann müsste Zug auf Torhüter suche gehen. Und diese gestaltet sich in der Schweiz schwer.
In der Verteidigung wurde mit Raphael Diaz ein Spieler mit viel Erfahrung und mit dem Gen des Unbedingten Siegeswillen verpflichtet. Von aussen hatte man das letzte Jahr das Gefühl als sei genau dies nicht vorhanden. Zu oft war man in engen Spielen den einen Schritt zu langsam. Diaz soll mit seiner Arbeitseinstellung und seinem Leadership das Team festigen und nach vorne treiben. Auch der von Bern zu den Zugern gestossene Timo Helbling ist ein solcher Spieler, Auch er hasst es, wenn man verliert. Gut möglich, dass hier der eine oder andere Spieler nach ziehen wird.
Holden neu als Captain
Im Sturm ist mit Josh Holden ein weiterer Leader in einer neuen Rolle dabei. Er hat das Amt des Captain übernommen (eishockeyticker.ch berichtete). Die Frage ist nun, ob das Heisssporn seine Emotionen unter Kontrolle hat oder nicht. Als Sprachrohr gegenüber den Schiedsrichtern sollte er dies haben. Ansonsten wird es schwierig für ihn.
Von den Neuzuzügen vermögen im Sturm die beiden neuen Ausländer Ausrufezeichen zu setzen. Der Schwede Carl Klingberg ist ein hart arbeitender Spieler, der auch vor dem Tor nicht zurücksteckt. Oft sind dies Treffer genau solche Tore, die er herausarbeitet weil er nicht so rasch aufgibt. Auch David McIntyre vermag in Zug eine wichtige Rolle zu füllen. Der begnadete zwei Wege Center ist in beiden Spielenden zu Hause und kann mit seiner Spielübersicht einen schnellen öffnenden Pass spielen.
Video: David McIntyre in Aktion
Das Play-off-Finale liegt drin
Bei den Zentralschweizern sind genug Scorer im Team um das Finale zu erreichen. Die Frage ist nur, wie man deren Energie besser einteilt. Letztes Jahr blieben sie fast mit leeren Tanks stehen. Zu hoffen ist, dass die Zuger aus diesen Fehlern gelernt haben und Harold Kreis noch einmal eine ausgezeichnete Saison gelingen wird. Denn der Deutsch Kanadier hat das Zeug zu einem Meister Coach. Wird er es dieses Jahr werden?
Die Zuger sind aus meiner Sicht gut besetzt. Doch bei einer Verletzung auf der Torhüte- Position droht Ungemach. Aus diesem Grunde Tippe ich die Innerschweizer auf Rang 4. Was meinst Du?